Weiter geht’s. 2 wochen nach dem
insellauf kommt die harzquerung, 50k landschaftslauf von wernigerode
nach nordhausen.
Ich hatte eine woche nach wilhelmsburg noch mit
muselkater in der wade zu kämpfen und auch der spann beider füße
war wieder sehr angespannt. meine inov-8 straßenpuschen werden auf
jeden nicht mehr angezogen, die sind doch zu anspruchsvoll für mich.
Hab sie jetzt zu hausschlappen umgebaut :-)
am mittwoch vor dem
start dann noch mit dem linken großen zeh auf ne wespe getreten, welche dann auch beherzt zustach. Sonst gibs nix zu jammern und bis freitag
abend war auch alles wieder bene. Also wie immer die suse eingepackt
und ab richtung harz. Wir trafen uns noch mit ein paar berlinerInnen
und christian, einem local, der uns auch netterweise die
startunterlagen abgeholt hat, wir waren spät dran. Die ganze meute
dann noch zusammen essen in einem wernigeroder restaurant, die waren
ein bisschen überfordert, ich habs trotzdem geschafft, nicht
unfreundlicher zu sein, als sonst auch. Nach acht cola und acht bier hatte
ich dann mit einer der anwesenden noch einen kleinen eklat über
alltagsrassismus, aber das lohnt sich ja quasi nie... nach etwas
betretenem schweigen der andern wars aber doch noch ne nette runde,
und ich hatte die ehre mit der siegerin des trail petit ballon an
einem tisch zu sitzen. Um zehn machten suse und ich uns auf nach
braunlage ab ins hostel. geratzt und gut. Morgens zurück nach
wernigerode, noch andreas
aus der google+ communitiy getroffen. schnell nen kaffeee besorgt und ab zum start. Christian hatte uns
noch den tipp gegeben, uns möglichst weit vorn einzureihen, weil es
relativ früh berghoch und schmal wird, also stau gibt. Gesagt getan
und ich fand mich in der dritten reihe wieder.
Los gings, die ersten
4k gleich ordentlich bergauf wie angekündigt, aber mit frischen
beinen lief das super und ohne gehen war der erste hügel erklommen.
Bei kilometer 18 hatte sich jenson angekündigt, der war mit family
dort im urlaub, cool so ne anfeuerung zwischendurch. auch bei ca. 25
tauchte er nochmal auf und lief ein stück mit.
Auf höhe der 20
überholte mich dann barbara, die siegerin des petit ballon, wir
quatschten ein bisschen und dann lief sie ihrer wege... was soll ich
sagen, wieder erste, kam eine halbe stunde vor mir ins ziel.
Saustark.
Bei kilometer 30 begann die der geilste
teil der ohnehin richtig schönen strecke, ein downhill auf einem
engen singletrail, teilweise so frische grüne bäumen direkt an
einem dran, ich fühlte mich wie in einem bambushein aus einen
ostasiatschen material arts film. Lief weiter alles wunderbar, ich
fülle bei 20 und 40 meine handbottle auf, hier und da ne banane und
nen riegel (neue vegane, viel besser unter belastung als die cliff),
schleckte ein bisschen salz und freute mich des lebens und übers
wetter. Der anstieg von ca. k35 auf k39 war recht anstrengend. Aber
das hatte ich auch schon schlimmer erlebt, also auch bei k40 noch
alles bestens. Auf dem anschliessenden downhill verliessen mich aber
leider doch meine kräfte und die dynamik war dahin, ab da bergab
laufen (relativ lahm), berg hoch meist gehend. Ein highlight bei ca
46, ein typ vor mir, der 800 meter nach der verpflegung seinen becher
in wald schmeissen musste. Der soll ma wieder auf lieber straßenlauf machen. Ich
pöbelte ein bisschen von hinten, schob den becher in meinen gürtel
und überreichte ihn ihm dann später ihm ziel. Er gucke etwas
sparsam, hehe. Ein anderer teilnehmer lief so bei 48 auf mich auf und
wir quatschen dann die letzten 2 ein bisschen, er war auch nicht mehr
sooo frisch, so freuten wir uns zusammen, das die strecke 1k kürzer
war wie ausgeschrieben und liefen zusammen ein. 4:49:02h.
Ich bin unter die ersten 10 % gelaufen,
platz 42, 5ak, super zufrieden, schöne strecke, schön entspannt
organisiert, keine totschlagsponsorenwerbung, super. Nur das man
immer auf de siegerehrung warten muss, wenn man mit suse unterwegs
ist nervt.... (frauenwertung Rang 3, glückwunsch!!!
wieder mal dank an laufgeschenke.de für
die coolen klamotten!
in der mitte barbara, rechts suse |
8 tage später gings gleich
wettkampfmäßig weiter. Das erste mal hamburg marathon, allerdings
als startläufer in der staffel, helge, seineszeichen mitbesitzer des laufwerk-hamburg.de ladens musste verletzt absagen. (der gute mann
ist übrigens letztes jahr die harzquerung 9 min schneller gelaufen
als ich, grrrr). Bisschen mulmig war mir, da man bei der staffel
vorher den andren mitläufern so ungefähr seine zielzeit mitteilt,
da die ja auf einen warten müssen. Ich murmelte ganz optimistisch
1:07h für 16.5 kilometer, entspricht so etwa meinen
halbmarathontempo. Nur ich habe mich ja null vorbereitet, getapert
oder so. naja. Da stand ich dann also im startbereich c und harrte
der dinge die da kommen würden. Und zuerst flogen nur so die
klamotten weg, es ist wohl üblich, sich zum warmhalten alte
laufsachen anzuziehen und dann kurz vorm start. Auf der straße zu
entsorgen.... auch unterwegs flogen noch handschue und jacken durch
die gegend. Irgendwie nicht sooo geil. Naja, nach schlimmen eurodance
gings dann los, durch meinen block relativ weit vorne ging alles
supereasy und ich war schnell im rhytmus. traf auch gleich jenson
(der spezi mit den fotos aussem harz) und begleitete ihn 15k, es
sollte sein erster sub 3h marathon werden. Und wurde es auch, 2.57h,
geile scheiße. Nu bin ich langsam unter zugzwang....
am jungfernstieg übergab ich dann an
meine laufwerk kollegin majorna, genau mit der kalkulierten zielzeit
ganz geil, ich bin offensichtlich in der lage aussem training raus
nen 1:25-1:26 halbmarathon zu laufen, cool.
so latschte gemütlich zum
sievekingplatz, holte mir kaffee und kuchen und schaute dann bequem,
wie die profis ins ziel kamen. Schon schnell.... nach 3:10 m kam dann
fabian ums eck und mein team mizuno laufwerk lief gemiensam ins ziel,
ein schöner abschluss. So schlimm, wie ich mir dieses massenevent
vorgestellt hab, war es also nicht, wenn es nächstes jahr ein
laufwerk team dabei sein sollte, könnte ich mir vorstellen....
dennoch, das zitat dess
harzquerung-gründers Robert Winklers nach seinem ersten straßen
marathon ist auch ein schönes schlußwort:
„In
der Mitte Kopfsteinpflaster, links und rechts Autos und alle 5 Meter
Leute mit einer Ratsche.
Danach habe ich mir geschworen, nie mehr an einem Stadtmarathon teilzunehmen.”