Donnerstag, 8. Mai 2014

we have all the time in the world


Weiter geht’s. 2 wochen nach dem insellauf kommt die harzquerung, 50k landschaftslauf von wernigerode nach nordhausen.


Ich hatte eine woche nach wilhelmsburg noch mit muselkater in der wade zu kämpfen und auch der spann beider füße war wieder sehr angespannt. meine inov-8 straßenpuschen werden auf jeden nicht mehr angezogen, die sind doch zu anspruchsvoll für mich. Hab sie jetzt zu hausschlappen umgebaut :-)


am mittwoch vor dem start dann noch mit dem linken großen zeh auf ne wespe getreten, welche dann auch beherzt zustach. Sonst gibs nix zu jammern und bis freitag abend war auch alles wieder bene. Also wie immer die suse eingepackt und ab richtung harz. Wir trafen uns noch mit ein paar berlinerInnen und christian, einem local, der uns auch netterweise die startunterlagen abgeholt hat, wir waren spät dran. Die ganze meute dann noch zusammen essen in einem wernigeroder restaurant, die waren ein bisschen überfordert, ich habs trotzdem geschafft, nicht unfreundlicher zu sein, als sonst auch. Nach acht cola und acht bier hatte ich dann mit einer der anwesenden noch einen kleinen eklat über alltagsrassismus, aber das lohnt sich ja quasi nie... nach etwas betretenem schweigen der andern wars aber doch noch ne nette runde, und ich hatte die ehre mit der siegerin des trail petit ballon an einem tisch zu sitzen. Um zehn machten suse und ich uns auf nach braunlage ab ins hostel. geratzt und gut. Morgens zurück nach wernigerode, noch andreas


aus der google+ communitiy getroffen. schnell nen kaffeee besorgt und ab zum start. Christian hatte uns noch den tipp gegeben, uns möglichst weit vorn einzureihen, weil es relativ früh berghoch und schmal wird, also stau gibt. Gesagt getan und ich fand mich in der dritten reihe wieder. 
Los gings, die ersten 4k gleich ordentlich bergauf wie angekündigt, aber mit frischen beinen lief das super und ohne gehen war der erste hügel erklommen. Bei kilometer 18 hatte sich jenson angekündigt, der war mit family dort im urlaub, cool so ne anfeuerung zwischendurch. auch bei ca. 25 tauchte er nochmal auf und lief ein stück mit. 



Auf höhe der 20 überholte mich dann barbara, die siegerin des petit ballon, wir quatschten ein bisschen und dann lief sie ihrer wege... was soll ich sagen, wieder erste, kam eine halbe stunde vor mir ins ziel. Saustark.
Bei kilometer 30 begann die der geilste teil der ohnehin richtig schönen strecke, ein downhill auf einem engen singletrail, teilweise so frische grüne bäumen direkt an einem dran, ich fühlte mich wie in einem bambushein aus einen ostasiatschen material arts film. Lief weiter alles wunderbar, ich fülle bei 20 und 40 meine handbottle auf, hier und da ne banane und nen riegel (neue vegane, viel besser unter belastung als die cliff), schleckte ein bisschen salz und freute mich des lebens und übers wetter. Der anstieg von ca. k35 auf k39 war recht anstrengend. Aber das hatte ich auch schon schlimmer erlebt, also auch bei k40 noch alles bestens. Auf dem anschliessenden downhill verliessen mich aber leider doch meine kräfte und die dynamik war dahin, ab da bergab laufen (relativ lahm), berg hoch meist gehend. Ein highlight bei ca 46, ein typ vor mir, der 800 meter nach der verpflegung seinen becher in wald schmeissen musste. Der soll ma wieder auf lieber straßenlauf machen. Ich pöbelte ein bisschen von hinten, schob den becher in meinen gürtel und überreichte ihn ihm dann später ihm ziel. Er gucke etwas sparsam, hehe. Ein anderer teilnehmer lief so bei 48 auf mich auf und wir quatschen dann die letzten 2 ein bisschen, er war auch nicht mehr sooo frisch, so freuten wir uns zusammen, das die strecke 1k kürzer war wie ausgeschrieben und liefen zusammen ein. 4:49:02h.
Ich bin unter die ersten 10 % gelaufen, platz 42, 5ak, super zufrieden, schöne strecke, schön entspannt organisiert, keine totschlagsponsorenwerbung, super. Nur das man immer auf de siegerehrung warten muss, wenn man mit suse unterwegs ist nervt....  (frauenwertung Rang 3, glückwunsch!!!
wieder mal dank an laufgeschenke.de für die coolen klamotten!
in der mitte barbara, rechts suse

                        


8 tage später gings gleich wettkampfmäßig weiter. Das erste mal hamburg marathon, allerdings als startläufer in der staffel, helge, seineszeichen mitbesitzer des laufwerk-hamburg.de ladens musste verletzt absagen. (der gute mann ist übrigens letztes jahr die harzquerung 9 min schneller gelaufen als ich, grrrr). Bisschen mulmig war mir, da man bei der staffel vorher den andren mitläufern so ungefähr seine zielzeit mitteilt, da die ja auf einen warten müssen. Ich murmelte ganz optimistisch 1:07h für 16.5 kilometer, entspricht so etwa meinen halbmarathontempo. Nur ich habe mich ja null vorbereitet, getapert oder so. naja. Da stand ich dann also im startbereich c und harrte der dinge die da kommen würden. Und zuerst flogen nur so die klamotten weg, es ist wohl üblich, sich zum warmhalten alte laufsachen anzuziehen und dann kurz vorm start. Auf der straße zu entsorgen.... auch unterwegs flogen noch handschue und jacken durch die gegend. Irgendwie nicht sooo geil. Naja, nach schlimmen eurodance gings dann los, durch meinen block relativ weit vorne ging alles supereasy und ich war schnell im rhytmus. traf auch gleich jenson (der spezi mit den fotos aussem harz) und begleitete ihn 15k, es sollte sein erster sub 3h marathon werden. Und wurde es auch, 2.57h, geile scheiße. Nu bin ich langsam unter zugzwang....
                

am jungfernstieg übergab ich dann an meine laufwerk kollegin majorna, genau mit der kalkulierten zielzeit ganz geil, ich bin offensichtlich in der lage aussem training raus nen 1:25-1:26 halbmarathon zu laufen, cool.
so latschte gemütlich zum sievekingplatz, holte mir kaffee und kuchen und schaute dann bequem, wie die profis ins ziel kamen. Schon schnell.... nach 3:10 m kam dann fabian ums eck und mein team mizuno laufwerk lief gemiensam ins ziel, ein schöner abschluss. So schlimm, wie ich mir dieses massenevent vorgestellt hab, war es also nicht, wenn es nächstes jahr ein laufwerk team dabei sein sollte, könnte ich mir vorstellen....

dennoch, das zitat dess harzquerung-gründers Robert Winklers nach seinem ersten straßen marathon ist auch ein schönes schlußwort:
In der Mitte Kopfsteinpflaster, links und rechts Autos und alle 5 Meter Leute mit einer Ratsche.

Danach habe ich mir geschworen, nie mehr an einem Stadtmarathon teilzunehmen.”